Rotkohl in Aquarell in der Lasur Technik
Viele meiner bisherigen Blogbeiträge handelten von der Abstraktion, bzw. dem Weg dorthin. Die Abstraktion hat das Interesse der Malerinnen in den Kursen geweckt. Ich versuche, Schritt für Schritt, die Möglichkeiten darzustellen. Ich möchte aber "keine Lanze brechen" für diese Art künstlerischen Ausdrucks. Für mich haben alle Darstellungsweisen ihre Berechtigung und ihren Reiz. Es ist jedoch unbestreitbar, dass ein Abstecher in eine andere Ausdruckweise bereichernd sein kann.
Ein möglicher Weg zur Abstraktion:
Gegenstände, die per se eine abstrakte Struktur aufweisen, wie der Rotkohl, eignen sich bestens für einen Versuch.
"Rotkohlengel" Fotografie (Für mich hat dieses Teil die Form eines Engels)
Versucht es einmal. Schneidet ein Stück aus einem Rotkohl heraus, macht ein Farbmuster und versucht, die Struktur übersetzt wieder zu geben zu. Anschliessend vereinfacht das Ganze, konzentriert euch auf die Farben. Übertreibt ruhig ein wenig. Wer es sich gerne etwas schwer machen will, legt die Kohlstücke auf einen glänzenden Untergrund. (siehe ganz oben) Auch die Schatten folgen den Formen. Es macht Spass!
Ich rate euch, zuerst einmal ein paar Farbübungen zu machen, da die Farben hier sehr speziell sind.
Weitere Versuche mit dem Rotkohl.
Aquarelle
Farben und Formen von Gemüse inspirierten viele Künstler. Ein gutes Beispiel ist der Maler Henri Matisse. Seine weltbekannte Collage "Vegetables" hängt im Museum in Boston USA.
Es ist fast unglaublich, wie vielfältig die Möglichkeiten sind, Gemüse zu interpretieren. Ist es nicht mit vielen Dingen so, dass man ihre Schönheit erst beim näheren Hinsehen entdeckt?
Henri Matisse 1869-1954
Henri Matisse zählt zu den bedeutendsten Malern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der studierte Jurist begründete gemeinsam mit André Derain den Fauvismus (1905) und entwickelte sich in Auseinandersetzung u.a. islamischer Ornamentik und der Farbenpracht Tunesiens eine flächige, farbintensive Malerei fern jeglicher Perspektivkonstruktion. Während des Ersten Weltkriegs malte er schwarze Bilder, die erst nach seiner Übersiedelung nach Nizza erneut dem Fenster- und Odliskenmotiv wichen. In den 1920er Jahren stieg Matisse (neben Pablo Picasso) zum wichtigsten lebenden Künstler Frankreichs auf.
Henri Matisse
Zu Beginn des19.Jahrhunderts begannen die ersten Maler und Bildhauer sich immer weiter von der Wiedergabe der realen Welt zu entfernen. Die Farb- und Lichtspiele der Impressionisten und die ungewöhnlichen Formen der Kubisten fanden immer mehr Liebhaber.
abstraktes Bild von Kandinskys
"Ein bestimmtes Licht mit Farbe einzufangen, gehört zu den beeindruckendsten Fähigkeiten eines Künstlers" Diese Behauptung las ich letztens in einer Zeitschrift und ich kann dem nur beipflichten.
Wassily Kandinsky war ein russischer Maler, Grafiker und Kunsttheoretiker, der auch in Deutschland und Frankreich lebte und wirkte. Zusammen mit Franz Marc war er Begründer der Redaktionsgemeinschaft Der Blaue Reiter, die am 18. Dezember 1911 ihre erste Ausstellung in München eröffnete. Wikipedia
W. Kandinsky 1866-1944
"Das Allegro der kahlen Äste, der schweigsame Ring der Kremlmauer und darüber wie ein Triumph-Geschrei: Der Glockenturm! Diese Stunde zu malen, dachte ich mir als das unmöglichste und höchste Glück."
sind Erinnerungen Kandinskys aus seiner Kindheit. Farben zu hören und Töne zu sehen behauptete Kandinsky schon als Kind.
Später fand er einen Weg von einer stilisierenden, dem Münchner Jugendstil verpflichteten Malerei über zahlreiche Entwicklungsstufen hin zu abstrakten Kompositionen.
Es existiert eine Geschichte darüber, wie Kandinsky zur Abstraktion gefunden hat:
Bei einem Besuch eines Kollegen sah er in dessen dämmrigen Atelierräumen ein Bild. Es lag auf der Seite und Kandinsky erkannte nur Formen und Farben, die ihn begeisterten und er fand, dass das Gegenständliche seiner Malerei eigentlich nur schade. Von da an begann er mit seinen Abstraktionen.
Wassily Kandinsky setzte sich auch theoretisch mit der abstrakten Kunst auseinander. Für ihn war nicht mehr die Abbildung der Wirklichkeit entscheidend. Die einzige Wahrheit wollte der russische Künstler im Inneren des Menschen erkennen. zeitweise lehrte er am Bauhaus zu Weimar und Dessau.
Er starb am13. Dezember1944 in Neuilly-sur-Seine, Frankreich.
Hier einige Beispiele:
"Der Blaue Reiter" Kandinsky 1903
Ernst Wilhelm Nay
Ernst Wilhelm Nay 1902-1968
Ernst Wilhelm Nay war ein deutscher Maler und Grafiker der klassischen Moderne. Er gilt als einer der bedeutendsten Maler der deutschen Nachkriegskunst. WIKIPEDIA
"Menschen mit Kopf sind selten" Ella Bergmann-Michel um 1900 herum Bergmann-Michel "ohne Titel"
Ella Bergmann-Michel 1895-1971
Ella Bergmann-Michel war eine deutsche Malerin, Fotografin und Dokumentarfilmerin. Mit ihren Bild-Collagen gilt sie als Pionierin der klassischen Moderne, die besonders vom Dadaismus, Surrealismus und vom Bauhaus geprägt wurde.
Ella Bergmann-Michel lebte ab 1920 zusammen mit ihrem Mann und später mit ihren zwei Kindern auf der „Schmelzmühle“ in Vockenhausen im Taunus, die sich zu einem wichtigen Treffpunkt von Künstlern wie Willi Baumeister, László Moholy-Nagy, Jan Tschichold und Kurt Schwitters entwickelte, mit dem die Michels eine lebenslange Freundschaft verband.
Ihr Stil lässt sich dem Neuen Sehen zuordnen. Sie war 1931 an der Gründung der Gruppe „Das Neue Frankfurt“ im Rahmen des Projekts Neues Frankfurt beteiligt und gründete auch die die „Liga für unabhängigen Film“, die Avantgardefilme internationaler Filmemacher präsentierte. Bei der Arbeit zu ihrem Film „Wahlkampf 1932“ über die Wahlpropaganda der Nationalsozialisten anlässlich der Reichstagswahl November 1932 wurde Bergmann-Michel kurzfristig verhaftet. Ihre filmischen Versuche hat sie nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten nicht fortgeführt. Sie arbeitete dann als Werbegraphikerin, u. a. für die Reemtsma Zigarettenfabriken und für den Starklichtlampenhersteller Continental Licht. Nach dem Krieg widmete sie sich ausschließlich der Weiterentwicklung ihres Werkes in Malerei und Graphik.
"Der Hafen" von Olga Rosanowa "flight of an aeroplane"
Olga Wladimirowna Rosanowa 1886-1918
Olga Wladimirowna Rosanowa war eine russische Malerin, Buchillustratorin, Lyrikerin und Kunsttheoretikerin, deren Werke den Stilen Suprematismus, Neoprimitivismus und Kubofuturismus zugerechnet werden.
Seit ihren Anfängen hat Abstrakte Kunst in immer neuen Varianten, Stilrichtungen und Zusammenhängen weltweit ihren Platz in der Kunstszene behauptet. Zu ihren wichtigsten Stilrichtungen gehören der Konstruktivismus und Suprematismus, die geometrische Abstraktion, der Abstrakte Expressionismus, das Informel, die Analytische Malerei und die Kunst, die am Bauhaus entstand.
Es ist nicht einfach, zu erklären, warum uns ein abstraktes Kunstwerk fesselt. Vielleicht ist es, weil es einen Gedankenprozess in uns auslöst.!
Der ästhetische Wert eines abstrakten Bildes liegt in der Vollkommenheit des malerischen Inhalts.
Zitat der russischen Künstlerin Jablonskaja
Tetjana Nyliwna Jablonska wurde am 24. Juli 1917 in Smolensk, Russland geboren. Sie starb 2005 in Kiew, Ukraine. Sie war eine ukrainische Kunstmalerin und nahm an nationalen und internationalen Ausstellungen teil. Bei der Weltausstellung in Brüssel 1958 wurde sie für ihr Bild "Getreide" mit der Bronzemedaille ausgezeichnet.
So viel für heute
Katharina
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