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Katharina Proch Pleiss - Malschule Obfelden

Homeschooling-Aquarell-Bäume

Anleitung: Fiktive Baumgruppe

fiktive, herbstliche Baumgruppe


Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!

Die Luft ist still, als atmete man kaum,

Und dennoch fallen raschelnd, fern und nah,

Die schönsten Früchte ab von jedem Baum.


O stört sie nicht, die Feier der Natur!

Dies ist die Lese, die sie selber hält,

Denn heute löst sich von den Zweigen nur,

Was vor dem milden Strahl der Sonne fällt.


von Christian Friedrich Hebbel 1813-1863


Christian Friedrich Hebbel


Christian Friedrich Hebbel war ein deutscher Dichter und Lyriker. Zu seinen bekanntesten Werken gehören die Dramen: "Maria Magdalena", die Nibelungen" und "Agnes Bernauer". Nachdem er jahrelang mit der Hamburger Näherin Elise Lessing zusammenlebte, die ihn finanziell unterstützte und mit der er zwei Söhne zeugte, von denen Max, der ältere starb, heiratete er 1846 die Wiener Burgschauspielerin Christine Enghaus mit der er einen weiteren Sohn (Emil) und eine Tochter (Christine Elisabeth Adolphine) hatte. Diese Heirat brachte ihm den gesicherten Wohlstand und er konnte sich ungestört seinen literarischen Arbeit widmen.

In den letzten Lebensjahren litt Hebbel an Rheuma. Er starb 1863 im Alter von 50 Jahren in seiner Wohnung in Wien an der Seite seiner Frau.



Christine Hebbel, Ehefrau von Friedrich Hebbel



Mit dem kalendarischen Herbstanfang am 22. oder 23. September überquert der Zenit der Sonne den Äquator. Tag und Nacht sind an diesem Tag auf der ganzen Erdkugel gleich lang, man spricht auch vom Herbstäquinoktium oder von der Tagundnachtgleiche.

Herbst ist die Zeit der Ernte. Tiere und Pflanzen bereiten sich auf die kalte Jahreszeit vor. Waldtiere fressen sich nun den Winterspeck an. In den Wäldern wachsen die Pilze und es beginnt der sog. Holzeinschlag, bei dem die Forstleute Bäume fällen. Die Bäume stellen ihre Wasserversorgung ein, verschliessen die Blattstiele, werfen ihre Blätter ab. Kinder sammeln eifrig Kastanien für ihre Bastelei.

Der Herbst taucht nun die Landschaft in warme Farben, setzt ihr ein Lächeln auf. Was für eine Wonne ist es, mit den Füssen das raschelnde Laub zu bewegen.

Umbra Natur, Umbra Gebr., Siena Natur, Siena Gebr., Lichter Ocker, Vandyck Braun, Englisch Rot, Krapplack Rot und Neapelgelb sind Farbtöne, die den Herbst nun in ein Farbenmeer verwandeln. Eine Freude für uns Maler. Mit ihnen lassen sich zudem die wundervollsten Grau-und Schattentöne erreichen.


Unsere heutige Übung soll uns Gelegenheit geben, einige dieser herbstlichen Farben kennenzulernen und zusätzlich zeigen, wie man eine Baumgruppe wiedergeben kann.


Es ist eine fiktive Arbeit, die keine Vorbilder braucht.



  1. Auf ein gut angefeuchtetes Aquarellpapier setzte ich verschiedene Farben und liess sie teilweise ineinanderlaufen. Ich verwendete hier ein Lichter Ocker, Gebrannte Siena und eine Graumischung aus Gebr. Siena und einer Spur Kobalt Blau, womit ich an das Laub der Weiden dachte. Wie ihr sicher festgestellt habt, liess ich einige Stellen des Papiers aus in Form von Baumstämmen.



  1. In die feuchte Farbe gab ich weitere Farben, u.a. Englisch Rot. Auch setzte ich dieselben Farbtöne in den Vordergrund. Denn, Laub hängt nicht nur an den Bäumen, sondern liegt auch auf dem Boden.


  1. Auf der Abbildung oben bemerkt ihr sicher schon die Andeutung der ersten Baumstämme.

    Sie entstanden, in dem ich eine zarte Schicht Farbe auftrug und dabei die Form der Stämme ausliess.


  1. Wenn ich die Stämme hervorholen will, muss ich den Hintergrund dunkler gestalten und die Stämme auslassen.


Hier eine Vergrösserung. In einem dunklen Wald wirken oft die Baumstämme heller als der Hintergrund.


  1. Auch Äste lassen sich durch mehr Farbe hervorholen. Hierbei konnte ich den Hintergrund mit weiteren Farben und zusätzlicher Dunkelheit gestalten.



  1. Ich setzte weitere Farben ein, arbeitete mehr Baumstämme heraus und setzte einige Stämme in brauner Farbe. Dadurch erhalte ich mehr Tiefe.


 Ich musste den Pinsel aus der Hand legen, damit ich das Bild nicht überlade.


Und so sieht das fertige Bild nun aus.


Es braucht Zeit und Geduld für diese Arbeit. Es gilt, die richtigen Farben zu setzen, das zwischenzeitliche Trocknen abzuwarten und aus der vorhandenen Skizze heraus, das Bild zu gestalten. Ich bin sicher, ihr werdet mit etwas Übung Gefallen finden daran.


Gruss Katharina


Aquarell umzeichnet



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