top of page
Katharina Proch Pleiss - Malschule Obfelden

Homeschooling-Aquarell Schneelandschaft

Kleine Anleitung


In den Bergen

An den Winter


Willkommen, lieber Winter, willkommen hier zu Land!

Wie reich du bist, mit Perlen spielst du, als wär' es Sand!

Den Hof, des Gartens Wege hast du damit bestreut;

Sie an der Bäume Zweige zu Tausenden gereiht.

Dein Odem, lieber Winter, ist kälter, doch gesund;

Den Sturm nur halt' im Zaume, sonst macht er es zu bunt!

Elisabeth Kulmann (1808-1825)

Elisabeth Kulmann 1808-1825

Elisabeth Kulmann war die jüngste Tochter von 9 Kindern der Maria Rosenberg, einer Deutschen, und des russischen Offiziers Boris Feodorowitsch Kulmann. Ausser ihren beiden Muttersprachen lernte sie bis zu ihrem 15. Lebensjahr fliessend Französisch, Italienisch, Englisch, Spanisch, Portugiesisch und Neugriechisch. Sie beherrschte aber nicht nur lebende, sondern auch die klassischen Sprachen Latein, Altgriechisch und Kirchenslawisch.

( Das Kirchenslawische ist die traditionelle Liturgiesprache der orthodoxen Kirchen und katholischen Ostkirchen in den slawischsprachigen Ländern).

Elisabeth schrieb in sechs Jahren hunderttausend Verse in verschiedenen Sprachen, rund tausend Gedichte auf Deutsch. Einige ihrer Lieder wurden von Schumann vertont.

Entbehrung und Arbeit hatten früh ihre Gesundheit geschwächt. Als Sankt Petersburg im November 1824 von einer schweren Überschwemmung betroffen war, erkrankte sie schwer. Zwar war sie dennoch weiterhin schriftstellerisch tätig, starb aber rund ein Jahr später im Alter von nur 17 Jahren in ihrer Heimatstadt.


auf dem Albis (Zürich) Foto K.P.

Der Winter hat seine eigene Schönheit, still und friedlich wirken die schneebedeckten Landschaften. Die Welt scheint unter dieser weissen Schneedecke zur Ruhe zu kommen. Wie so Vieles im Leben verbirgt sich unter der jungfräulichen Schicht häufig Unerfreuliches.




Die Spuren, die wir Menschen hinterlassen, sind vielfältig, nur oberflächig und verschwinden bei den ersten Sonnenstrahlen. Das Vergängliche gehört zu unserem Leben.


Reuss Ebene Foto K.P.

In den Bergen fühlt sich der Winter besonders wohl. Dort bleibt er gerne länger, beharrt hartnäckig auf sein Bleiberecht und beschenkt die Landschaft mit traumhaften Bildern.


Türlersee Foto K.P.

Für die Menschen schafft er Eisflächen und freut sich, wenn sie darüber gleiten wie schwerelos und jauchzen.


Türlersee Foto K.P.

Selten zeigt sich der Winter in einem reinweissen Kleid. Seine Lieblingsfarbe ist Blau in allen Schattierungen.


Will man die Schönheit einer Winterlandschaft festhalten, muss man zum Pinsel greifen.

Hier nun die Anleitung zu einer fiktiven Landschaft, einer Übung für Anfänger und Fortgeschrittene, die den Pinsel lange nicht in der Hand hatten.



  1. Auf einer angefeuchteten Oberfläche trage ich mit lockeren Pinselstrichen die Farben Ultramarin Blau, Indisch Gelb und eine Graumischung aus Ultramarin Blau und Gebrannter Siena mit einer Spur Indigo Blau auf.

    Die Dächer der zwei Häuser und der Vordergrund bleiben weiss.


2. Ich füge mehr Indigo Blau ein und einige Tupfer Gebrannte Siena. In den Vordergrund gebe ich einige Spuren von indisch Gelb. Hier spiegelt sich der Winterhimmel.


  1. Eine weitere Grauschicht in der oberen Hälfte hebt einen leicht schneebedeckten Waldgürtel ins Bild. Die angedeuteten Baumstämme im Vordergrund markieren einen Weg und vertiefen die Ansicht.

Vorsicht mit Übertreibungen! Sonst wirkt das Bild schnell einmal überladen. Es lebt schliesslich von den grossen weissen Flächen. Anderseits benötigt auch ein Winterbild Farbe, denn Schnee ist selten reinweiss.

Versucht, zügig zu arbeiten, ohne in Hast zu verfallen und achtet auf ausreichend Feuchtigkeit beim Auftragen der Farben. Lasst sie ineinanderfliessen.



  1. Winterbild


Eine Winterlandschaft darf auch einmal farbig sein. Lasst eure Fantasie spielen.

Ich wünsche euch allen ein gutes und erfolgreiches, neues Jahr

Katharina

0 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page