-Thema Augen -
Picasso hatte seine eigene Malweise, nicht nur, was die Abbildung der Augen betrifft.
Ich vermute, er hat auf dem oberen Bild intensiv in den Spiegel geschaut und vielleicht auch tief in ein Weinglas.
Er sagte einmal:
Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele.
Pablo Picasso
Wie er das wohl gemeint hat?
Als Symbol spielt das Auge in Kunstwerken aller Epochen und Kulturen eine prominente Rolle. Unser Blick in ein Gesicht führt uns unweigerlich zuerst auf die Augen. Wir erkennen in ihnen, ob uns das Gegenüber verachtet oder wohlgesinnt ist. Diese Gefühle malerisch wiederzugeben ist nicht einfach. Nur wenige Künstler verstanden es, den Augen ein natürliches Aussehen zu verleihen.
Hier einige Beispiele:
Leonardo da Vinci Mona Lisa
Leonardo da Vinci, (1452 - 1519) italienischer Maler, Bildhauer, Architekt, Anatom, Mechaniker, Ingenieur und Naturphilosoph gilt in Fachkreisen als einer der berühmtesten Universalgelehrten aller Zeiten.
Würde Leonardo da Vinci heute leben, wäre er wohl in der Partei der Grünen. Er war ein begeisterter Naturliebhaber und vielseitig begabt. Neben dem Studium des menschlichen Körpers entwarf er Flug - und Kriegsmaschinen. Er war neugierig, rastlos begann er Projekt um Projekt, führte sie aber oft nicht zuende. Geld und Ruhm sagten ihm nichts.
Schon als Kind erforschte Leonardo, 1452 als unehelicher Sohn eines Notars im toskanischen Vinci geboren, die Gesetzmäßigkeiten der Natur: „Beschreibe, wie die Wolken sich bilden und wie sie sich auflösen“, vermerkt er später in einem seiner Notizbücher, "was die Nebel und die Verdichtung der Luft verursacht und warum diese manchmal blauer oder weniger blau erscheint als ein andres Mal."
Franziska Clausen Franziska Clausen Selbstportrait
Franziska Clausen (1899-1986) war eine dänische Malerin. In ihrem langen Leben machte sie Bekanntschaft mit dem Kubismus, Konstruktivismus, Surrealismus und dem Purismus.
Sie studierte in Weimar, München und Kopenhagen Malerei bevor sie in Apenrade, Kopenhagen, an der Zeichen- und Kunstgewerbeschule Frauen unterrichtete. Zeitweise stand sie dem Neoplastizismus eines Piet Mondrian nahe. Ihre erste Einzelausstellung hatte sie 1932 in Kopenhagen in der Galerie Binger. Sie blieb unverheiratet und hinterliess nach ihrem Tod 2500 Werke, die heute in den Museen Dänemarks zu sehen sind.
Franziska Clausen
2 weitere Werke von Franziska Clausen (rechts ist ein Selbstportrait)
Man sagt, dass der Blick in die Augen eines Menschen Aufschluss über dessen Gefühlslage oder psychische Verfassung geben kann. Unumstritten aber ist die Tatsache, dass man an den Augen Erkrankungen erkennen kann, die ihre Ursachen an ganz anderen Stellen des Körpersystemen haben.
Eine Anomalität der Augen ist die Iris-Heterochromie. Betroffene haben dabei auf jedem Auge eine unterschiedliche Färbung, aufgrund einer gestörten Melanin Produktion. Bekanntester Vertreter dieser Anomalie ist der inzwischen verstorbene Musiker David Bowie, aber auch die Schauspielerin Kate Bosworth und ihr Kollege Kiefer Sutherland. Ihre Augen sind verschiedenfarbig.
Blindheit zeigt sich in den Augen häufig durch eine milchige Iris. Die Augen schauen ins Leere.
Carina Linge Blinder Dottore Carina Linge
Carina Linge wurde 1976 in Cuxhaven geboren. Im Jahr 2000 begann sie das Studium der Freien Kunst an der Bauhaus-Universität Weimar, das sie 2006 bei Norbert W. Hinterberger mit dem Diplom abschloss. Im Jahr 2007 erhielt sie einen ersten Lehrauftrag an der Bauhaus-Universität in Weimar, ein weiterer folgte 2014. Carina Linge hat einen Sohn und lebt in Leipzig.
Carina Linge arbeitet fotografisch und installative. In komplexen Bild-Tableaus setzt sie Fotografien, Objekte und Textblätter zueinander in Bezug. Carina Linges Fotografien sind inszenierte Interieurs, Stillleben und Körperbilder, die vielschichtig mit assoziativen, symbolischen und kunstgeschichtlichen Verweisen aufgeladen sind. Vergänglichkeit und Tod, Liebe und Einsamkeit, Sehnsüchte und Begehren werden darin jeweils mit ausgesuchten Bezügen zu Personen, Mythen und historischen Bilderzeugnissen thematisiert. Wikipedia
Christian Schaad
Christian Schaad war ein grosser Porträtist der Weimarer Republik. Im Berlin der zwanziger Jahre malte er die Menschen der Neuen Zeit, selbstbewusste, elegante Frauen, gutgekleidete Männer, Geschäftsleute und Intellektuelle. Er malte sie so, als ob sie ihm gegenüberstehen, wie die Momentaufnahme einer Kamera und schuf Werke der Neuen Sachlichkeit. Die Augen seiner Figuren sprechen zu uns. Sie erzählen uns die Geschichte hinter den Figuren.
Christian Schaad, Selbstportrait
Christian Schaad (1894-1982) war ein deutscher Maler und Grafiker aus einem kultivierten Elternhaus mit Verbindung zum bayerischen Herrscherhaus. Er studierte an der Kunstakademie in München, brach das Studium aber nach wenigen Semestern ab. Schaads erste Werke waren expressionistische Holzschnitte. Nach dem Ausbruch des 1. Weltkriegs floh er in die Schweiz, da seine Kunst dem Nationalsozialismus als entartet diffamiert wurde. Dort schloss er sich den dadaistischen Kreisen unter Hans Arp an und experimentierte mit der Technik des Fotogramms, das später nach Ihm benannt wurde. (Schadografie)
In den 1950er Jahren, nach einer Phase des „Magischen Realismus“, kehrte er zur expressiven Malerei und zur Druckgrafik zurück. In den 1970er Jahre nähert er sich dem Realismus wieder an.
Christian Schaad mit seinem Selbstportrait
Die Augen eines Bildes ziehen den Betrachter immer magisch an. Es scheint, als ob sie uns fixieren. Wenn wir uns vom Bild entfernen, folgen sie uns.
Menschen mit grossen Augen nehmen wir als unschuldig und «gut» wahr. Experten der Physiognomie sehen darin intelligente, eher schüchtere Menschen.
Kleine Augen wirken eher verschlagen. Menschen mit tiefliegenden Augen bezeichnen sie als grosse Denker und gute Beobachter.
Fotogramm
Unter Fotogramm versteht man die direkte Belichtung von lichtempfindlichen Materialien wie Film oder Fotopapier. Im Gegensatz zur Fotografie wird dabei keine Kamera benutzt.
Entstehung eines Fotogramms: Eine räumlich ausgedehnte Lichtquelle beleuchtet Objekte, die direkt vor dem lichtempfindlichen Film platziert wurden. Je nach Entfernung der Objekte vom Film wird ihr Schatten härter oder weicher konturiert. Bereiche die völlig im Schatten liegen werden nicht geschwärzt, Bereiche die voll belichtet werden, werden maximal geschwärzt.
Ein Fotogramm erzeugt man, indem man mehr oder weniger transparente Objekte zwischen einen lichtempfindlichen Film, Fotopapier oder einen elektronischen Sensor und eine Lichtquelle bringt und dann belichtet. Die räumliche Ausdehnung der Lichtquelle und der Abstand der Objekte vom Film bestimmen dabei die Konturierung des Schattens. Arbeitet man mit mehreren Lichtquellen oder bewegt diese, sind weitere Effekte möglich.
Die Vorläufer des Fotogramms finden sich bereits in der Frühzeit der Fotografie. Der Fotopionier William Henry Fox Talbot hat bereits um 1840 erste Fotogramme hergestellt, indem er Schreibpapier mit Kochsalz und Silbernitratlösung tränkte, Gegenstände darauflegte und im Sonnenlicht belichtete. Die so erstandenen Fotogramme nannte er fotogenische Zeichnungen (englisch: Photogenic drawings), was „durch Licht entstandene Zeichnungen“ bedeutet.
Zur gleichen Zeit, ab 1839, entwickelte der Franzose Hippolyte Bayard seine „Dessins photogéniques“, Fotogramme von Pflanzen und gewebten Spitzen, der Amerikaner Mathew Carey Lea ab 1841 seine „Photogenic Drawings of Plants“ und Anna Atkins um 1850 ihre Fotogramme von Farnen und Federn. Ihr Ziel war die perfekte dokumentarische Abbildung der Natur.
Wikipedia
Beispiel Fotogramm
Viel Spass beim Lesen
Katharina
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