Thema: Landschaft Teil 2
Bleistift und Filzstift
Haus in Hedingen
"Im Anfang war der Raum, diese unheimliche und nicht auszudenkende Erfindung der Allgewalt."
Beckmann
Ein wichtiger Faktor beim Landschaftsmalen ist das Licht. Ohne Licht existiert kein Schatten und den Schatten benötigt ein Maler, um ein aussagekräftiges Bild zu schaffen. Starke Schatten begrenzen eine lichtvolle Fläche und steigern die Dramatik.
Ein Maler, der sich häufig im Freien aufhält, weiss, dass die Lichtverhältnisse über die Mittagszeit, vor allem im Sommer, nicht gut sind. Die Sonne steht senkrecht und verhindert sichtbare Schattenbereiche. Dagegen bringt die tiefliegende Sonneneinstrahlung am späteren Nachmittag und frühen Abend herrliche Schattenwürfe.
Um im Bild eine Balance zu halten, sollten die Tonwerte von Licht- und Schattenflächen möglichst ausgewogen sein.
Bickwil, Obfelden
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Perspektive. Es ist darum wichtig, die Objekte im Bild zu staffeln. Kleine Gegenstände befinden sich im Hintergrund, grössere im Vordergrund.
Mit einem Bleistift lassen sich ausdrucksvolle Hell-Dunkelskizzen anfertigen.
Versuche einmal, flächig zu arbeiten. Das geht wunderbar mit einem Zimmermanns Bleistift. Seine abgeflachte Spitze erlaubt ein grosszügiges Arbeiten und erlaubt es auch, die Schattenbereiche stark zu betonen.
Spitze diesen Bleistift mit einem Messer an. So kannst du zugleich eine breite und eine schmale Spitze nutzen und unterschiedliche Linien zeichnen.
Vergiss den Radiergummi!
in Affoltern am Albis
Übung:
Eine Zeichnung sollte mindestens drei Tonwerte
aufweisen. Nur so kann man Plastizität erreichen.
Mach eine Übungsskizze wie abgebildet.
Das Geheimnis einer interessanten Zeichnung liegt
in ihrer Vielfalt und den Kontrasten von gross und klein, schmal und breit, hoch und niedrig, in der Ausgewogenheit von Positiv - und Negativflächen.
Übung:
Zu Beginn einer Zeichnung ist es ratsam, die Tonwerte festzulegen. Besonders für die Wiedergabe von Landschaften empfiehlt es sich, möglichst viele Tonwerte einzuplanen. Je mehr von ihnen umso grösser ist die Bildtiefe. Das heisst, dass die dunkelsten Gegenstände im Vordergrund sind und die hellsten in der Ferne. Hier sind Bleistifte unterschiedlicher Stärke von Nutzen.
oben = Zeichnung mit Bleistiften HB-4H-3B in 4 Tonwerten. (Weiss wird mitgezählt)
Filzstifte oder Marker stehen ihren farbenfrohen Vettern in Nichts nach.
Filzstifte mit weicher Spitze können das malerische Element an einer Zeichnung hervorheben.
Als Papier eignen sich Malkarton und Bristolpapier gut.
Linie und Ton
Filzstifte eignen sich besonders für ausdrucksstarke Tonwertzeichnungen. Die grösste Wirkung haben sie in Schwarz und Weiss, bzw. Grauabstufungen, die man durch Schraffieren erreicht.
Je nach Dicken der Spitzen verlangt der Filzstift ein grosszügiges Erfassen der Landschaft, ohne dass man sich allzu stark in Einzelheiten verliert.
Fertige zuerst eine feine Bleistiftzeichnung an, bevor du entschlossen ans Arbeiten gehst.
Skizzen von Obfelden für Holzschnitte
TIPP: Eingetrocknete Filzstifte können wieder nutzbar gemacht werden, indem man die Farbflüssigkeit mit etwas Benzin verlängert. Es reichen schon wenige Tropfen. Vor dem Gebrauch auf Papier ausprobieren, bis die Farbe wieder fliesst.
Man kann nie genug üben!
Gruss Katharina
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