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Katharina Proch Pleiss - Malschule Obfelden

Dichter der Romantik und die Wegwarte Teil 2

Aktualisiert: 31. Juli

Anleitung am Ende



Eine handtvoll Wegwart in wasser gesotten vnd getruncken führt aus die gallen vnd weissen schleim durch den stuhlgang... Ein decoction gemacht auss dem kraut vnd wurtzel mit wein oder wasser vnnd warm gedruncken eröffnet die Leber vnd Miltz soll genützt werden im anfang der Wassersucht vnd Cachexia. Solches vermag auch das gebrannt wasser vnnd ist trefflich gut zu dem hitzigen Magen zu allen brennenden Febern vnnd schwachheit des Hertzens getruncken.. dienet auch zum hitzigen Podagra... 

(Hieronymus Bock)


Hieronymus Bock 1498-1554

Johann Christian Clausen Dahl 1818-1857

Siegwald Clausen Dahl (Sohn) 1827-1902

Philipp Otto Runge 1777-1810





Hieronimus Bock 1498-1554


Hieronymus Bock, genannt Tragus, war ein deutscher Botaniker, Arzt und lutherischer Prediger. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „H.Bock“. Zusammen mit Otto Brunfels und Leonhart Fuchs zählt er zu den „Vätern der Botanik“. Wikipedia


In meinem Beitrag vom 23.Juni 2024 über die "Blaue Blume" der Romantiker berichtete ich über Eichendorff und andere Vertreter dieser Epoche, die viele bedeutende Maler hervorbrachte.



Johann Christian Clausen Dahl 1818-1857

















o. links=Christian Clausen Dahl, gemalt von Carl Christian Vogel von Vogelstein


o. rechts=Professor Dahl gemalt von seinem Sohn Siegwald Dahl


Johan Christian Clausen Dahl "Ausbruch des Vesuv"


Johan Christian Clausen Dahl war ein norwegischer Landschaftsmaler der Romantik und enger Freund von Caspar David Friedrich. Von 1818 bis 1857 lebte und wirkte er in Dresden. Er war Mitglied der Kunstakademien in Kopenhagen, Stockholm und Berlin. Wikipedia


Von 1803 bis 1809 absolvierte Dahl eine Lehre als Dekorationsmaler in Bergen/Norwegen. Im Jahr 1811 bezog er die Kunstakademie Kopenhagen.

1818 zog er nach Dresden. Dort begann seine enge Freundschaft mit Caspar David Friedrich – bei dem er in der Elbstaße 33 ab April 1823 auch wohnte und arbeitete.

1820 wurde er Mitglied der Dresdner Kunstakademie. Am 12. Juni 1820 heiratete er Emilie von Block, die Tochter von Caroline von Bege († 1816) und des seinerzeit wegen Unterschlagung im Zuchthaus sitzenden Konservators Peter Ludwig Heinrich von Block. Bereits einen Tage nach der Hochzeit begab sich Dahl auf Einladung des dänischen Kronprinzen Christian Frederik für zehn Monate zur Studienreise nach Rom, Italien.

Er logierte zunächst mit dem dänischen Hofstaat in der Villa Quisisana, südlich von Neapel und schloss sich dem Kreis um Bertel Thorvaldsen an.

Im Dezember 1820 entstand sein Bild vom gerade ausgebrochenen Vulkan Vesuv, den er mehrfach bestieg.

Nach dem frühen Tod seiner ersten Ehefrau Emilie von Block im Jahre 1827 heiratete er im Januar 1830 seine Schülerin Amalie von Bassewitz , die Ende des Jahres 1830 ebenfalls im Kindbett verstarb. Dahl hatte insgesamt fünf Kinder, von denen nur zwei das Kleinkindalter überlebten. Hierbei handelt sich um Kinder aus erster Ehe, Caroline Elisabeth Dahl, spätere Bull (geb. 1822).

Er unternahm mehrere Reisen zusammen mit seinem Sohn Siegwald Dahl, z.B. nach Paris und Brüssel.

Sowohl auf die norwegische wie auf die deutsche Landschaftsmalerei übte er einen großen Einfluss aus. U.a. setzte er sich in seinem Heimatland für die Gründung der National-Galerie Oslo ein

Dahl starb am 14. Oktober 1857 und wurde auf dem Dresdner Eliasfriedhof begraben. Am 29. Mai 1934 wurden seine Gebeine an seinen Geburtsort Bergen überführt.



Johann Siegwald Dahl  1827 -1902 


Johann Siegwald Dahl war ein deutscher Tiermaler. Johannes Siegwald war ein Sohn von Johan Christian Clausen Dahl, erhielt von diesem den ersten Unterricht in der Kunst und bildete sich später unter Johann Friedrich Wilhelm Wegener vorzugsweise in der Tiermalerei aus.


Tauben und Spatzen an der Tränke von J.S.Dahl


Siegwald wurde von seinem Vater unterrichtet und war stark von dessen künstlerischem Stil beeinflusst, sowie auch durch den Maler JFW Wegener während seiner Studienzeit.

Er war in seiner Heimat Norwegen sehr beliebt.




Philipp Otto Runge   1777-1810

Selbstportrait von Philipp Otto Runge


Portrait seiner Frau Pauline



Philipp Otto Runge war neben Caspar David Friedrich der bedeutendste deutsche Maler der Frühromantik. Geboren in Wolgast, in Schwedisch-Pommern, als neuntes von elf Kindern, erkrankte er bereits als Kind an Lungentuberkulose. Auf Wunsch seines Vaters sollte er Kaufmann und Reeder werden, um in seine Fussstapfen zu treten. Philipp Otto konnte aber seinen Wunsch, Maler zu werden, durchsetzen. 1792 erkrankte er schwer und zog mit seinem ältesten Bruder Daniel 1795 nach Hamburg, um in dessen „Kommissions- und Speditionshandlung“ eine Kaufmannslehre zu beginnen. Im Freundeskreis seines Bruders machte er Bekanntschaft mit dem Verleger Justus Perthes und der Kunstsammler Johannes Michael Speckter sowie dem Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock. Sie unterstützten seinen Wunsch, zu malen und überredeten ihn zum Studium an der königlichen Akademie in Kopenhagen. Später besuchter er die Kunstakademie in Dresden, wo er Kontakt zu den Romantikern, vor allem zu Caspar David Friedrich und Johann Gottfried Quistorp, aufnahm. In seiner Malerei waren Kinder seine bevorzugten Motive.


"Die Hülsenbeckschen Kinder"



Auf einer Reise nach Weimar lernte er Johann Wolfgang von Goethe kennen. Im Sommer 1801 begegnete Philipp Otto Runge seiner späteren Frau Pauline Susanna Bassenge, die Tochter des Handschuhfabrikanten Charles Frédéric Bassenge.

Runge malte nicht nur, sondern entwarf Inneneinrichtungen und schrieb mit der Geschichte "Von dem Fischer un sine Fru" eines der berühmtesten plattdeutschen Märchen.

Otto Runge hatte eine Vorliebe für Scherenschnitte. Er verschenkte sie an Freunde und Bekannte, von denen nicht alle geschätzt wurden. Auch Goethe erhielt zahlreiche Blumenmotive. Eine besondere Bewunderin war Johanna Schopenhauer, die selbst versuchte, in Runges Manier zu schneiden.

Scherenschnitt


Seinen künstlerischen Durchbruch hatte er allerdings mit seinen Radierungen. Ein Exemplar der ersten Auflage "Die Zeiten" erwarb Goethe, der damit sein Musikzimmer schmückte. Seine überlieferte Bemerkung dazu lautete: „zum rasend werden, toll und schön zugleich.“


Radierung


Das Ehepaar lebte in Hamburg und hatte vier Kinder. Das jüngste Kind wurde am Tag nach Runges Tod an Tuberkulose im Dez. 1810, geboren und erhielt die Vornamen seines Vaters. Philipp Otto Runge wurde nur 33 Jahre alt.



                            

Die Wegwarte-Blume des Jahres 2009


Blaue Distel, Faule Gretl, Gewöhnliche Zichorie, Hansl am Weg, Hindläufte, Kaffeekraut, Rattenwurz, Sonnenbraut, Sonnenwedel, Sonnenwendel, Sunnewirbel, Verzauberte Jungfrau, Wegleuchte, Wilde Endivie, Zichorie, Zigeunerblume

sind nur einige der Namen, die diese zarte Schönheit, die an den Wegrändern blüht, erhalten hat.

Sie wird in Liedern und Gedichten der Romantiker besungen.

Bekannt ist die "Zichorie" vielen Menschen als Kaffeeersatz-Zutat. Sie schmecken aber auch feingehackt auf einem Butterbrot oder als gedünstetes Gemüse.

Menschen, die an Hautkrankheiten leiden, verwenden die Wegwarte für einen bitteren, aber wirksamen Tee. Auch Leber, Blase, Galle, Magen und Darm lieben diese anregende Wurzel der Wegwarte.


Wegewarte Hermann Löns 1866-1914 Heimatdichter

Es steht eine Blume,

Wo der Wind weht den Staub.

Blau ist ihre Blüte,

Aber grau ist ihr Laub.


Ich stand an dem Wege,

Hielt auf meine Hand.

Du hast deine Augen

Von mir abgewandt.


Jetzt stehst du am Wege

Da wehet der Wind.

Deine Augen, die Blauen

Vom Staub sind sie blind.


Da stehst du und wartest,

Dass ich komme daher.

Wegwarte, Wegwarte,

Du blühst ja nicht mehr.

von Hermann Löns 1866-1914


Die milchig-blaue Wegwarte fiel mir schon vor Tagen auf. Beim Einkaufszentrum COOP wächst sie in den schmalen Grünstreifen der asphaltierten Parkflächen. Sie öffnet ihre leuchtenden Blüten in den Vormittagsstunden und schliesst sie am frühen Nachmittag.

Ich brach ein paar Stängel und setzte sie in ein Glas Wasser, was ihr nicht gefiel. Bald schon verlor sie ihre Farbe und wurde grau.




Immerhin habe ich sie auf ein Foto gebannt. Sie sollte mir für einen Versuch dienen, den ich euch nicht vorenthalten will.



Für die leicht gezackten Blütenblätter wählte ich flache Pinsel in unterschiedlicher Breite.



Mit ihnen gelang der Versuch, wie ihr sehen könnt. Bei einem weiteren Experiment, bei dem ich einen weiteren, ziemlich breiten Pinsel einsetzte, gab ich dem Bild zusätzlich einen grünen Hintergrund. Schade, dass ich für diese Übung ein Abfallpapier benutzte. (Zu sehen an der Faltlinie)



Vielleicht konnte ich euch dazu animieren, mal mit anderen Malwerkzeugen zu arbeiten. Kann neue Horizonte öffnen und spannend sein.

Ich grüsse alle

Katharina














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